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Auf dieser Seite möchte ich die wichtigsten Ereignisse der Familie Maister in einer einzigartigen Darstellung präsentieren. Damit möchte ich ihnen eine besondere Note verleihen und die Geschichten hinter den Ereignissen zum Leben erwecken.

Johann Maister

Während meiner Familienforschung stieß ich auf einen bemerkenswerten Vorfahren in meiner Ahnenreihe namens Johann Maister. Johann Maister ist der Stammvater meiner Maister Linie. Er hatte das Glück, sechs Kinder zu haben und trat am 24. Februar 1659 in Riffian in den Bund der Ehe. Leider sind die Kirchenbücher aus jener Zeit recht knapp an Informationen, weshalb ich auf die Verfachbücher zurückgreifen musste.

Im Verfachbuch von 1739 stieß ich auf eine Aufzeichnung über den Nachlass des verstorbenen Sohnes von Johann Maister. Dort wurden das gesamte Erbe und die Schulden des Verstorbenen detailliert aufgelistet. Besonders interessant war, dass der Verstorbene, Franziskus Maister, Schulden bei seinem Onkel Jakob Maister hatte. Dank dieser Aufzeichnung konnte ich diese Generation meiner Ahnenreihe vervollständigen.

Bild: Verlassenschaftsabhandlung des Maister Franziskus, Landesarchiv Südtirol

Thomas Maister

Thomas Maister wurde am 20. Dezember 1705 in Riffian geboren. Er war der Sohn von Franziskus Maister und Maria Prantl. Am 19. Oktober 1733 heiratete er Agnes Egger. Agnes brachte einen Teil des Mitterplatzerguts in St. Leonhard in Passeier mit in die Ehe. Dieses Gut blieb bis zum Jahr 1892 im Besitz der Familie.

Thomas und Agnes Maister hatten insgesamt zehn Kinder. Ihr jüngster Sohn, Georg, erbte den Hof nach dem Tod seines Vaters am 26. Februar 1782.

Das Mitterplatzergut liegt oberhalb von St. Leonhard in Passeier und bietet einen wundervollen Blick auf das Passeiertal. Im Jahr 2011 hatte ich die Gelegenheit, den heutigen Besitzer des Hofes kennenzulernen und zum ersten Mal seit 119 Jahren wieder in diesem Keller zu sein. Bedauerlicherweise wurde das Haus im Jahr 2010 abgerissen, jedoch blieb der Keller als Weinkeller erhalten.

Es war ein äußerst bewegendes Gefühl, an einem Ort zu sein, an dem meine Vorfahren 159 Jahre lang gelebt, gearbeitet und geboren wurden. Hier findet man wirklich seine Wurzeln wieder.

Bild: Gut auf Mitterplatz in St. Leonhard in Passeier vor dem Abbruch

Georg Maister

Georg Maister wurde am 23.03.1756 in St. Leonhard im Passeiertal, auf dem Mitterplatzergut (Mitterplatz 422) als Sohn von Thomas Maister und Agnes Egger geboren. Im Jahr 1788 heiratete er Ursula Ennemoser. 1782 verstarb sein Vater.

Angesichts des fortgeschrittenen Alters seiner Mutter konnte sie den Hof nicht mehr eigenständig bewirtschaften. Aus diesem Grund übergab sie den Hof ihrem jüngsten Sohn Georg. Im Januar 1818 gelang es Georg, die zuvor getrennten Teile des Hofes zu vereinen und in seinen Besitz zu bringen.

Leider war ihm keine lange Freude an seinem Besitz vergönnt, da er im April desselben Jahres verstarb. Das Erbe des Hofes fiel daraufhin an den ältesten Sohn Johann Meister. Georg Meister war als Bauer und Steuereintreiber in St. Leonhard in Passeier tätig.

Bild: Franziszeischer Kataster Südtirol

Alois Maister

Alois Ignazius Maister, geboren am 22.03.1837 in St. Leonhard in Passeier, war mein Großonkel 4. Grades und hinterließ eine beeindruckende Geschichte. Seine Bildungslaufbahn begann mit dem Besuch des Franziskanergymnasiums in Bozen, wo er sich als herausragender Schüler erwies. Im Jahr 1857 schloss er das Gymnasium ab und setzte seine Ausbildung am Diözesanseminar in Trient fort. Schließlich schrieb er sich 1858 als Theologiestudent an der Theologischen Fakultät in Innsbruck ein.

Während seines Theologiestudiums entdeckte Alois jedoch auch eine starke Leidenschaft für die Natur. Insbesondere widmete er sich der Erforschung der Käferwelt im Passeiertal. Seine Hingabe zu diesem Thema führte zu einer beeindruckenden Käfersammlung, die er nach seinem viel zu frühen Tod an das Franziskanergymnasium vererbte.

Am 09.03.1862 verstarb Alois Maister an Lungentuberkulose, doch sein Vermächtnis lebt weiter. Zu seinen Ehren wurde ein Grabstein in die Kirchenmauer von St. Leonhard in Passeier eingelassen, der auch heute noch zu finden ist. Wenn du die Kirche betrittst, findest du den Grabstein rechts neben der Tür zum Kirchenschiff.

Bild: Grabstein in der Kirchenwand der Pfarrkirche in St. Leonhard in Passeier

Georg Maister

Georg Maister wurde am 8. Februar 1904 in Meran als Sohn meines Vorfahren Alois Maister und der Aloisia Götsch geboren. Tragischerweise endete sein Leben am 26. Juni 1909 in Riffian. Im Alter von nur 6 Jahren stürzte Georg vom schadhaften Geländer des Grannerstegs in die reißenden Fluten der Passer und wurde von der Strömung fortgetragen. Seine Leiche wurde schließlich bei der Zementfabrik in Untermais gefunden.

Die Umstände dieses Unglücks lenkten die Aufmerksamkeit auf die mangelhafte Sicherheit des Grannerstegs. Bereits zuvor war dieser Steg als gefährlich bekannt gewesen. Die Gemeinschaft reagierte mit Forderungen nach dringenden Reparaturen, um ähnliche Tragödien in Zukunft zu verhindern. Die Familie Maister musste den schmerzlichen Verlust ihres geliebten Sohnes Georg verkraften.

Während des Unglücks ließ die Mutter, in ihrem Schockzustand, das zweite Kind (meinen Urgroßvater Franz Maister), das sie auf dem Arm trug, fallen. Glücklicherweise konnte eine andere Frau, das Kind im letzten Moment vor dem gleichen Schicksal wie Georg bewahren. Diese dramatische Rettung verhinderte das Eintreten einer weiteren Tragödie für die Familie.

Das schreckliche Ereignis am Grannersteg führte zu einer intensiven Diskussion über die dringende Notwendigkeit einer umfassenden Instandsetzung und Sicherung der Brücke. Durch diverse Zeitungsberichte konnte bin ich durch einen Zufall auf diesen Unfall aufmerksam geworden. Hier ist zu sehen wie wichtig es ist immer in vielen verschiedenen Quellen zu Forschen dieser Unfall war bis vor kurzem keinem von unserer Familie bekannt.

Bild: Zeitungsbericht des Malser Wochenblattes

Franz Maister sen.

Franz Maister wurde am 25. Juni 1906 in Meran Wasserlauben 25 geboren. Er erlernte den Beruf des Bäckers und heiratete am 7. April 1938 meine Urgroßmutter, Johanna Thialer. Ein Jahr später zog die Familie nach Vorarlberg und kam am Josefitag 1939 in Frastanz an. Nach einem Jahr in Gampelün ließen sie sich 1940 in Nenzing nieder.

Franz erhielt seine militärische Ausbildung beim Italienischen Heer in Mailand. Aufgrund seiner vielseitigen Kenntnisse in den Gemeindewerken und seiner Fleißarbeit wurde er immer wieder vom deutschen Militärdienst freigestellt, da die Gemeinde Nenzing nicht auf ihn verzichten wollte. Am 27. März 1944 wurde er schließlich doch eingezogen. Nach einer kurzen Ausrüstungszeit von nur 10 Tagen in Landeck wurde er am Karfreitag nach Süden verlegt, genauer gesagt nach Osopo am Tagliamento, etwa 30 km nordwestlich von Udine in Venetien.

Dort diente er im Gebirgsjäger-Regiment 136, das Teil der Division 188 war, und wurde der Schweren MG-Abteilung zugeteilt. Nach 6 Wochen wurde seine Kompanie nach Görz im Isonzo verlegt, wo sie nach Abschluss der Ausbildung damit beauftragt wurde, Brücken zu sichern. Ende Oktober 1944 wurde die Abteilung nach Prosecco, 6 km nördlich von Triest, verlegt. Dort bauten sie Unterkünfte, um sich gegen Partisanenangriffe zu verteidigen.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren Franz Maister und O. Tiefenthaler immer zusammen. Doch Ende März 1945 wurde Maister nach Innsbruck abkommandiert und über Westungarn an die tschechische Partisanenfront geschickt. Dort wurde er am Arm verletzt, erholte sich jedoch bald. Am 3. Mai 1945 trafen ihn in der Nähe von Hultschin noch die zwei Nenzinger. Sie stellten fest, dass Gefreiter Maister Probleme mit seinem Fuß hatte und sehr strapaziert war. Seit diesem Tag fehlt jede Spur von ihm

Franz Maister war träger der Erkennungsmarke: – 357 – St.Kp.II Gb. Jg. E.R. 136.

Bild: Franz Maister sen. in Italienischer Militäruniform