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Auf dieser Seite möchte ich die wichtigsten Ereignisse der Familie Tialer in einer einzigartigen Darstellung präsentieren. Damit möchte ich ihnen eine besondere Note verleihen und die Geschichten hinter den Ereignissen zum Leben erwecken.

Balthasar Thialer

Balthasar Thialer, der um 1620 geboren wurde und am 09.01.1667 in Prad am Stilfserjoch verstarb, ist der Stammvater meiner Thialer-Vorfahren.

Er war mit Maria Pöder verheiratet und hatte insgesamt sechs Kinder. Eines seiner Kinder war Martin Thialer, der laut dem Steuerkataster von 1696 über einen größeren Besitz verfügte. Der Familienname Thialer leitet sich vom romanischen Wort „tegia“ ab, was „Hütte“ bedeutet und auf das keltoromanische Wort „attegia“ und das tirolische Wort „Sennhütte“ zurückzuführen ist. In den Quellen wird der Name Thialer oft unterschiedlich geschrieben, wie Thialer, Dialer, Dialler usw., was die Forschung erschwert.

Leider sind in Prad am Stilfserjoch keine herrschaftlichen Quellen mehr vorhanden, da sie dem Stadtbrand von Glurns am 05.01.1732 zum Opfer fielen.

Bild: Sterbeeintrag im Kirchenbuch von Prad am Stilfserjoch

Josef Thialer

Josef Thialer, geboren am 4. Juni 1819 in Prad am Stilfserjoch, war der Sohn von Josef Thialer und Elisabeth Stillebacher. Sein Vater war Schmied von Beruf, und Josef jun. erlernte dieses Handwerk ebenfalls und wurde schließlich selbst ein Meister seines Fachs.

Er war jedoch kein gewöhnlicher Schmied, der Pferde beschlug oder Wagenräder reparierte. Seine Werkstatt in der Bauparzelle 102 war dafür auch zu klein. Er fertigte Tür- und Kastenschlösser, Monogrammstempel, Kirchturmuhren und andere feine Arbeiten an. Während es ihm nicht an Aufträgen und somit an einem Lebensunterhalt mangelte, hatte seine Familie leider weniger Glück. Dem „Schlosser-Sepp“ und seiner Ehefrau Susanna Rainer, die am 24. November 1844 geheiratet hatten, wurden sieben Kinder geboren. Leider hielt das Schicksal etwas anderes für die Familie Thialer bereit.

Das älteste Mädchen verstarb im Alter von zweieinhalb Jahren an Keuchhusten, und das dritte Mädchen starb zehn Tage nach der Geburt an einer Lungenverschleimung. Der älteste Sohn Josef III. ertrank im Alter von drei Jahren im Prader-Mühlbach, der zweite Sohn Johann Evang. starb im Alter von einem Monat an den „Fraisen“. Der vierte Sohn, Josef IV., verstarb elf Wochen vor Heiligabend 1856 an einer Gedärmeentzündung.

Vom tragischen Schicksal seiner Geschwister blieb der am 1. Februar 1851 geborene dritte Sohn Johann Baptist verschont. Er folgte in die Fußstapfen seines Vaters als gelernter Schlosser. Als Josef sen. im Alter von 75 Jahren als Witwer lebte, trat Johann Baptist in seine Fußstapfen. Seine Frau war ihm am 10. April 1879 verstorben, und am 4. Dezember 1894 starb auch Josef sen. einem Schlaganfall

Bild: Die Werkstätte des Thialer Josef in Prad am Stilfserjoch

Johann Baptist Thialer
und der Dialer – Eispickel

1851 wurde Johann Baptist Thialer, mein Ur-Ur-Großvater, am 01.02. in Prad am Stifserjoch geboren. In den 1860er Jahren entstand aufgrund des Aufschwungs des alpinen Tourismus eine Nachfrage nach Eispickeln und Wanderstöcken. Josef Thialer (Schlosser-Sepp) erkannte das Potenzial dieser Entwicklung und arbeitete gemeinsam mit seinem Sohn Johann Baptist Thialer an einer eigenen Art von Eispickel. Das Besondere daran war, dass der Kopf nicht aus einem Stück gefertigt wurde, sondern aus vier Teilen, die miteinander verlötet wurden. Die Thialer-Pickel erlangten aufgrund ihrer markanten und stabilen Konstruktion eine weit über die Tiroler Landesgrenzen hinausreichende Bekanntheit.

Der Nachfolger des alten Meisters, Schlosser-Hans, heiratete am 2. März 1886 Maria Veith. Sie hatten fünf Mädchen und drei Jungen, von denen innerhalb von 14 Jahren fünf Kinder verstarben. Am 22. Tag nach der Geburt des jüngsten Kindes verstarb am 11. April 1901 auch die Frau und Mutter. Der gebeutelte Johann Thialer heiratete am 27. September 1904 erneut Antonia Veith, die Cousine seiner ersten Frau. Im Herbst 1888 verließ Hans, der übrigens der letzte seines Berufstandes in dieser Ahnenreihe war, das Elternhaus und zog mit seiner ersten Frau ins Prader-Koalack, während der Vater die alte Wohnstätte erst nach seinem plötzlichen Tod verließ. Der Ursprung des vulgären Namens „Schlosser“, der sich aufgrund des Berufs des ersten Ahnherrn dieser Familie in Prad entwickelt hatte, zählt zu den ältesten seiner Art in unserem Dorf.

Insgesamt hatte Johann Baptist Thialer zusammen mit seinen beiden Frauen 15 Kinder, und bis zum Jahr 2022 gibt es 182 Nachkommen.

Bild: Bild des Thialer-Eispickels